Ohne Mount, keine Laufwerke – der mount-Befehl gehört zu den wichtigen und viel benutzten Befehlen unter Linux (und Unixen allgemein). Wenn auf Dateisysteme regelmässig zugegriffen wird, macht es Sinn diese in der Datei /etc/fstab einzutragen. Genau in dieses Thema möchte ich hier kurz einführen.
Schaut doch zuerst einmal Eure fstab an und versucht sie zu interpretieren. Am einfachsten mit dem Befehl cat /etc/fstab. Hier der Inhalt der fstab eines LinuxMint Systems (das sogar noch einige hilfreiche Notizen enthält):
cat /etc/fstab # /etc/fstab: static file system information. # # Use 'blkid' to print the universally unique identifier for a # device; this may be used with UUID= as a more robust way to name devices # that works even if disks are added and removed. See fstab(5). # # <file system> <mount point> <type> <options> <dump> <pass> proc /proc proc nodev,noexec,nosuid 0 0 # / was on /dev/sda7 during installation UUID=34f967d0-51b8-48ce-a968-03626e82f16f / ext4 errors=remount-ro 0 1 # swap was on /dev/sda6 during installation UUID=08650851-ab73-4e12-8de4-6ae17a80db0a none swap sw 0 0
Die meisten Partitionen werden hier über die UUID gemountet. Dies hat einige Vorteile, die ich in einem anderen Beitrag erklären möchte. Grundsätzlich könnten die UUID’s auch durch etwas wie „/dev/sda1“ usw. ersetzt werden.
In den Man-Pages findet man Informationen in Sektion 5 (Dateiformate).
man 5 fstab
Die Spalten
- 1. Spalte enthält das einzuhängende Gerät.
- 2. Spalte enthält den Mountpoint.
- 3. Spalte bezeichnet das Dateisystem (Typ).
- 4. Spalte enthält die Mountoptionen.
- 5. Spalte ist eine Information für das Sicherungsprogramm „dump“. Wenn hier eine Null steht, wird das Dateisystem nicht gesichert. Dateisysteme die nicht ständig eingehängt sind, sollten nicht so zur Sicherung vorgemerkt werden.
- 6. Spalte enthält Informationen für „fsck“. Hier wird festgelegt, ob ein Dateisystem beim Systemstart geprüft wird oder nicht.
– 0 wird nicht geprüft.
– 1 wird vorzugsweise geprüft.
– 2 wird geprüft, nach dem Dateisysteme mit Wert 1 geprüft wurden.
Wichtige Optionen
- auto ermöglicht das automatische Einhängen per mount -a.
- noauto verhindert das automatische Einhängen mittels mount -a.
- usrquota aktiviert die Möglichkeit zur Verwendung von Quota auf Benutzerebene.
- grpquota aktiviert die Möglichkeit zur Verwendung von Quota auf Gruppenebene.
- suid ermöglicht die Funktion der SUID-Bits.
- nosuid verhindert (aus Sicherheitsgründen) die Funktion der SUID-Bits.
- exec erlaubt das Ausführen von Dateien auf diesem Dateisystem.
- noexec verhindert das Ausführen von Dateien auf diesem Dateisystem.
- ro hängt das Dateisystem im read-only-Modus ein.
- rw hängt das Dateisystem im read/write-Modus ein.
- user erlaubt es einem nomralen Benutzer, das Dateisystem einzuhängen. Es kann dann nur vom selben Benutzer oder von Root ausgehängt werden.
- nouser verhindert das einhängen eines Dateisystems durch normale Benutzer.
- users erlaubt es normalen Benutzern, das Dateisystem einzuhängen. Es kann von einem beliebigen Benutzer wieder ausgehängt werden.
- defaults setzt die Standardwerte. Ausnahmen werden kommasepariert übergeben. Die Defaults sind: rw, suid, dev, exec, auto, nouser, async.
Verwechslungsgefahr gibt es hier vor allem bei den Optionen „user“ und „users„.
Quota
Das Thema Quota behandle ich ein anderes Mal. Jedoch fängt das Thema bereits in der Datei /etc/fstab an – hier wird das Dateisystem, auf dem Quota laufen soll, bereits mit den nötigen Optionen gemountet. Entsprechend kann quota nur pro Partition aktiviert werden. Natürlich kann man jede Partition mit Quotas einrichten – Sinnvoll ist dies jedoch vor allem für Partitionen auf denen Benutzer Schreibzugriff haben.
/dev/sda1 /dateien ext3 defaults,usrquota,grpquota 0 0
Hier müsste man sich merken, dass es usrquota und grpquota heisst und nicht userquota und groupquota.
Weitere Details zu Quotas findet man unter diesem Begriff auf dieser Homepage.